München war die erste Stadt Deutschlands, die sich zur gentechnikfreien Region erklärte. Bremen, Hamburg und Berlin folgten. 2006 beschloss der Leipziger Rat, bei der Verpachtung seiner landwirtschaftlichen Flächen die Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) auszuschließen. "Wir wollen, dass Chemnitz diesen Beispielen folgt" so die GRÜNE Stadträtin Annekathrin Giegengack, die dazu einen umfangreichen Antrag für die nächste Ratsitzung erarbeitet hat.
In den Pachtverträgen zu landwirtschaftlichen Flächen in städtischem Eigentum – immerhin 977 Hektar – soll ein Verzicht auf Einsatz und Freisetzung von GVO vereinbart werden. Weiteres Ziel: Die Stadt unterstützt den Zusammenschluss der Landwirte zu einer gentechnikfreien Region. Gentechnikfreiheit soll darüber hinaus eine Vergabebedingung bei der Ausschreibung der Kinder- und Schulverpflegung werden.
Giegengack: "Die große Mehrheit der Menschen lehnt Gentechnik auf Acker und Teller ab – weil die Auswirkungen auf die Gesundheit nicht geklärt und die ökologische Risiken nicht abschätzbar sind. Die Kirchen haben hier eine klare Position: Wir Menschen sind zur Bewahrung der Erde verpflichtet.
Agro-Gentechnik hingegen ist ein gefährliches Spiel mit der Schöpfung."
Im Vorfeld zur Diskussion des Antrages im Rat findet am 6. März eine öffentliche Veranstaltung der GRÜNEN Bundestagsfraktion in der Friedenskirche Chemnitz statt: Ab 19 Uhr diskutieren Joachim Krause, Umweltbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, die Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Ernährung-, Landwirtschaft und Verbraucherpolitik, Ulrike Höfgen sowie Manfred Hastedt vom Chemnitzer Umweltzentrum die Frage: Ist Gentechnik verantwortbar?
Antrag und weitere Informationen: www.archiv.gruene-chemnitz.de/gentechnik
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