Standpunkte der Grünen im Stadtrat Chemnitz zur aktuellen Diskussion um die Zukunft der Grünpflege: Ökologische und naturschutzfachliche Aspekte stärker berücksichtigen – Bürger und Vereine kreativ einbeziehen
Wir sprechen wir uns für unterschiedliche Pflegeintensitäten der städtischen Grünflächen aus. Intensive Grünpflege sollte nur noch auf wenigen repräsentativen Anlagen und Pflanzungen sowie auf Flächen mit konkreten Nutzungsbindungen erfolgen. Alle anderen Flächen können unter ökologischen bzw. naturschutzfachlichen Aspekten angelegt und gepflegt werden. Durch Reduzierung der Pflegeintensität leidet nicht automatisch die Nutzungsfähigkeit und Attraktivität für den Mensch – im Gegenteil: Als Lebens- und Überlebensraum für Tiere und Pflanzen erhöhen diese Flächen Lebensqualität und Naturerfahrungsmöglichkeiten in einer Großstadt.
Bei Gestaltung und Pflege der Anlagen sollten die unterschiedlichen Standort- und Bodenverhältnisse stärker berücksichtigt werden. Rest- und Randflächen sollten der natürlichen Entwicklung (Sukzession) überlassen sowie Laub und Unterholzvegetation als für viele Tierarten bedeutsame Streuschichten erhalten werden. Wir regen an, den waldähnlichen Charakter vieler Parkanlagen nicht durch Auslichtung zu beseitigen, sondern vielmehr durch den konsequenten Schutz des Gehölzbestandes und der Unterholzvegetation zu erhalten. Erweiterung und Ausbau (z. B. mit Asphalt oder Verbundpflaster) des Wegesystems in Grünanlagen führt zu Folgekosten für Erhalt und Verkehrssicherung. Besser ist die Begrenzung auf wenige gezielte Wegeführung mit möglichst wassergebundenen Decken.
Bei Gehölzpflanzungen sollten einheimische Arten verwendet werden, welche die Anforderungen des Klimawandels bewältigen können. Die im Arten- und Biotopschutzkonzept von 2001 aufgeführten Vorschläge für Einrichtung neuer und Erweiterung bestehender Schutzgebiete sollten aufgegriffen werden.
Bürger und Vereine kreativ einbeziehen
Wir unterstützen ausdrücklich die Übertragung von mehr Grünflächen an Naturschutzverbände. Die Stadt sollte auf Fachverstand und Engagement dieser Verbände setzen. Besonders die durch Stadtumbau neu entstehenden Grünbereiche können offensiv Initiativen, Vereinen, Privatpersonen oder Anwohnern angeboten werden, die Platz für gute Ideen brauchen. Streuobstwiesen oder Beweidungsprojekte sind nur zwei Beispiele kreativer Nutzung von Grünflächen in einer schrumpfenden Stadt.
siehe dazu auch: www.neuland-berlin.org
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