Grüne für aktiven Natur- und Landschaftsschutz als effektive Schadensvorsorge: Im Zusammenhang mit dem Hochwasser in Glösa – Draisdorf räumte die Verwaltung auf Anfrage der Grünen ein, dass die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel es nicht gestatten, das bestehende mögliche Gefährdungs- und Schadenspotential durch Hochwässer im Stadtgebiet Chemnitz zu verringern.
Im Zusammenhang mit dem Hochwasser in Glösa-Draisdorf räumte die Verwaltung auf Anfrage der Grünen ein, dass die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel es nicht gestatten, das bestehende mögliche Gefährdungs- und Schadenspotential durch Hochwässer im Stadtgebiet Chemnitz zu verringern. "Dem kommunalen Hochwasserschutz muss in Zukunft eine höhere Priorität zukommen. Die dafür im Haushalt eingestellten Mittel decken nicht annähernd den Bedarf für einen hochwassersicheren Ausbau unserer Gewässer." so die grüne Stadträtin Giegengack.
"Die Ereignisse in Draisdorf zeigen beispielhaft" so Giegengack "dass durch zunehmende Bebauung und Versiegelung die immer häufiger auftretenden Starkniederschläge zur unmittelbaren Gefahr vor Ort werden. Hier treffen die ersten spürbaren Konsequenzen des Klimawandels auf die Entwicklungsfehler der Vergangenheit, vor denen die Grünen immer gewarnt haben" Die Bündnisgrünen im Chemnitzer Rathaus fordern neben der bessern finanziellen Ausstattung des kommunalen Hochwasserschutzes deshalb weitere Maßnahmen, um in Zukunft Gefahren für Leib und Leben sowie Sachwerte von Anwohnern in Überschwemmungsgebieten abzuwenden.
Einrichtung eines kommunalen Hochwasserfonds von mindestens 500.000 Euro
"Um Hochwasserschäden an Bächen und Flüssen zeitnah beseitigen zu können, brauchen wir kurzfristig verfügbare Haushaltsmittel. Im Fall Draisdorf kann aufgrund fehlender Haushaltsmittel keine Schadensbeseitigung an den betroffenen Gewässerabschnitten erfolgen mit der Konsequenz, dass bei einem erneuten Unwetter die Draisdorfer mit einem noch größeren persönlichen Schaden rechnen müssen." so Giegengack.
Aktiver Natur- und Landschaftsschutz als effektive Schadensvorsorge
Giegengack: "Nur durch konsequente Freihaltung und Renaturierung von Überschwemmungsgebieten, die naturnahe Gestaltung von Bachläufen und eine aktive Bodenentsiegelung kann verhindert werden, dass große Niederschlagsmengen in Rekordzeit die Bäche und Flüsse erreichen und diese über die Ufer treten lassen. Nach Angaben des WWF-Aueninstituts in Rastatt kostet eine naturverträgliche Flussbewirtschaftung höchstens ein Zehntel der Reparatur von Hochwasserschäden."
Einführung von Überschwemmungskernbereichen
Giegengack: "Hochwässer folgen nicht nur in immer kürzeren Abständen, auch die Schäden werden immer dramatischer und treffen Gebiete, die bislang als hochwasserfrei gegolten haben. Deshalb sollten Überschwemmungsgebiete, in denen statistisch gesehen aller 10 Jahre ein Hochwasser zu erwarten ist, in ihrer Funktion als natürliche Rückhalteräume erhalten oder reaktiviert werden. Das bedeutet, dass in diesen Gebieten kein Umbruch von Grünland erfolgen und grundsätzlich nicht mehr gebaut werden darf."
Langfristige Umstellung von intensiver auf extensive Land- und Forstwirtschaft
"Studien der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft zeigen, dass konventionell genutzte Böden nur halb so viel Wasser aufnehmen können wie Böden mit extensivem Anbau. In ökologisch bewirtschafteten Äckern und Wiesen leben eine Vielzahl von Kleintieren und Mikroorganismen, die den Boden auflockern und dadurch Abflussmöglichkeiten für Regenwasser schaffen." so die grüne Stadträtin.
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