Nach einer von der Bundestagsfraktion der Grünen in Auftrag gegebenen Studie (s. unten) geben die Gasversorger ihre gefallenen Einkaufspreise offenbar nicht angemessen an die Verbraucher weiter. Auch der Gaspreis der Stadtwerke Chemnitz AG bleibt trotz einer Absenkung ab 1. Mai für die Endverbraucher zu hoch.
Das Versorgungsunternehmen nimmt seine Gaspreiserhöhung von 0,8 Cent/kWh im letzten Herbst nur um 0,5 Cent/kWh zurück, obwohl der Ölpreis – an den der Gaspreis gekoppelt ist – derzeit nur noch halb so hoch ist wie im Oktober 2008.
Stadträtin Annekathrin Giegengack: "Eigentlich müsste der Gaspreis sich in Richtung vier Cent/kWh bewegen. In Chemnitz liegt er weiter zwischen sechs und sieben Cent. Es ist mir unverständlich warum ein zur Hälfte in kommunaler Hand befindliches Unternehmen angesichts der derzeitigen Wirtschaftskrise sein Gaspreis nicht angemessen senkt."
Auch die Rohstoffe für Energie sind billiger geworden. Nach Angaben des Hamburger Energieinformationsdienstes EID ist der Preis für Kraftwerkskohle zuletzt um 26 Prozent gefallen. Doch die Stadtwerke Chemnitz haben zum 1.April ihre Energiepreise um 0,7 Cent für Haushaltskunden und um 0,4 Cent für Gewerbekunden angehoben. Begründet wird diese Erhöhung mit den seit 2007 stetig steigenden Bezugspreisen für die Strombeschaffung, welche auch die Konditionen für 2009 bestimmt hätten.
"Im August 2008 unterzeichnete der Vorstand der Stadtwerke einen Braunkohleliefervertrag mit der MIBRAG über 10 Jahre. Der einzige Vorteil einer so langfristigen Bindung bei so hoher Abnahmemenge, immerhin 1,3 Millionen Tonnen Rohbraunkohle jährlich, ist der niedrigere Einkaufspreis. Doch wo ist dieser Preisvorteil, wenn die Stadtwerke jetzt die Energiepreise erhöhen? Oder verteuert der Braunkohleliefervertrag etwa die Energiekosten für die Chemnitzer?" fragt die grüne Stadträtin.
Hintergrundtexte Gas- und Energiepreise
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