Scheitert der Neubau für das Chemnitzer Schulmodell an Machtinteressen der FDP?

"Was den Bereich Bildung angeht, hat die FDP auf ganzer Linie versagt. Die Gemeinschaftsschulen in Sachsen, die in vorbildlicher Weise längeres gemeinsames Lernen praktizieren, stehen mit der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages sogar praktisch vor dem Aus"

Giegengack: Verrat an Gemeinschaftsschulen ist Katastrophe für Chemnitz

Dresden/Chemnitz. Vor der Landtagswahl hatte FDP-Chef Holger Zastrow (FP, 22./23.08.) noch getönt, an der Ausrichtung der sächsischen Bildungspolitik die Koalition mit der CDU platzen lassen zu wollen. Als Bedingungen nannte er u.a. das längere gemeinsame Lernen.

"Was den Bereich Bildung angeht, hat die FDP auf ganzer Linie versagt. Die Gemeinschaftsschulen in Sachsen, die in vorbildlicher Weise längeres gemeinsames Lernen praktizieren, stehen mit der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages sogar praktisch vor dem Aus", ist Annekathrin Giegengack, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, entsetzt.

"Für Chemnitz ist das eine Katastrophe. Noch in diesem Jahr sollte in Chemnitz über den Bauausführungsbeschluss für den Neubau des Chemnitzer Schulmodells beraten werden. Der Ideenwettbewerb ist abgeschlossen, die Fördermittel bereits beantragt. Das ist mit dem Koalitionsvertrag nun alles hinfällig. Die FDP hat für ihre Machtinteressen die Gemeinschaftsschulidee verraten", so Giegengack, die auch für die GRÜNEN im Chemnitzer Stadtrat sitzt.

Hintergrund:

Seit 19 Jahren lernen im Chemnitzer Schulmodell Kinder gemeinsam von der ersten bis zur zehnten Klasse. Die Schule hat jährlich doppelt so viele Bewerber wie sie Schüler aufnehmen kann. Diesem Umstand sollte mit dem Neubau abgeholfen werden.

Eine Sprecherin des Kulturministeriums hatte am Freitag in der Freien Presse erklärt, dass zwar alle Kinder, die an einer Gemeinschaftsschule angefangen haben, an dieser auch ihren Abschluss machen dürften. Unklar sei hingegen, ob die Gemeinschaftsschulen im nächsten Jahr neue Kinder aufnehmen dürften.

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