Überdimensionierte Verkehrsinfrastruktur gefährdet die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Stadt – Verdopplung des Radverkehrsanteils auf mindestens 12 Prozent nötig

fahrradAm 15. Juni legte Baubürgermeisterin Petra Wesseler im Planungs- und Umweltausschuss die aktuellen Zahlen aus dem System repräsentativer Verkehrserhebungen (SRV) vor. Im Städtevergleich erreicht Chemnitz einen unrühmlichen Spitzenwert beim Autoverkehr, während die Radverkehrs- und ÖPNV-Anteile „Schlusslichter“ bilden.

Martin Schmidt, Stadtrat der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, erklärt dazu: „Die Ergebnisse der SRV sind das Resultat jahrzehntelanger einseitiger Privilegierung des Autos: Chemnitz ist zerschnitten von überdimensionierten Verkehrsschneisen, Knoten und unverhältnismäßig viel Verkehrsfläche für den motorisierten Individualverkehr – verbunden mit großen Entfernungen und enormen Umwegen für Fußgänger sowie fehlenden sachgerechten und sicheren Radverkehrsführungen.“

Schmidt warnt vor den hohen Kostenbelastungen des Stadthaushaltes durch den Autoverkehr: „Eine Stadt, die nach wie vor dem Leitbild der autogerechten Stadt aus den 1960er Jahren geopfert wird, kann keine lebendige urbane Mitte entfalten. Die Verkehrsplanungen der damaligen Zeit bezogen sich auf eine Stadt mit 400.000 Einwohnern in der Größe von Karl-Marx-Stadt.“

„Ein Schritt in die richtige Richtung wäre die Verdoppelung des Radverkehrsanteils auf mindestens 12 Prozent. Dazu ist eine sichere, logische und durchgehende Radverkehrsführung in der gesamten Stadt nötig. Auch in Chemnitz gibt es immer mehr Menschen, die das Rad im Alltags- und Freizeitverkehr nutzen wollen. Im Jahr 2008 besaßen 659 von 1000 Bürgerinnen und Bürgern ein Rad. Dieses Potenzial gilt es schnell zu nutzen“, so Schmidt abschließend.

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