Grüne mahnen: „Wer eine sachliche Debatte zum Atomausstieg fordert, muss selbst sachlich bleiben“

Grüne mahnen: „Wer eine sachliche Debatte zum Atomausstieg fordert, muss selbst sachlich bleiben! Dazu gehört auch eine seriöse Darstellung der tatsächlichen Kosten, denn die Steuerzahler tragen die Milliardensubventionen der Atomenergie.“

Strom aus erneuerbaren Energiequellen sei teurer und Atomstrom nötig, um wettbewerbsfähige Preise für die Stromkunden anbieten zu können, sagte Reiner Gebhardt gestern in der Freien Presse. Der Geschäftsführer des Chemnitzer Versorgungsunternehmens Eins-Energie fordert die Rückkehr zu einer sachlichen Debatte über die Konsequenzen eines schnelleren Atomausstiegs.

„Herrn Gebhardt argumentiert unsachlich, da er die tatsächlichen Belastungen der Steuerzahler durch Atomenergie komplett ausblendet.“, meint Martin Schmidt, der für die Chemnitzer Grünen im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss sitzt und Mitinitiator der bereits am Jahresanfang an den Stadtrat eingebrachten Atomausstiegsanträge für Chemnitz ist. „Er verschweigt, dass Atomkraft nicht nur die gefährlichste, sondern auch die teuerste Form der Stromerzeugung ist. Wer es ernst mit dem Ausstieg meint, muss jetzt handeln.“, so Schmidt weiter.

Atomstrom wird durch die Steuerzahler mit 304 Milliarden Euro oder 4,3 Cent pro Kilowattstunde subventioniert. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag von Greenpeace Ende 2010 vorgelegte Studie*. Kein Atomkraftwerk wäre ohne immense staatliche Förderung gebaut worden. Auch die Sanierungs-/Abbaukosten von AKWs – wie z. B. Lubmin – und die Kosten der Atommüll-Lagerung tragen nicht etwa die Konzerne, sondern die Allgemeinheit. Noch nicht einbezogen sind dabei die Milliardenschäden für die Volkswirtschaft nach Störfällen. Würden bei Atomkraftwerken die gleichen Haftungsregeln gelten wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen, wäre Atomstrom weder bezahlbar noch wettbewerbsfähig.

Schmidt: „Es ist unseriös, den Strom aus erneuerbaren Energiequellen als teuren Strom darzustellen und permanente Strompreiserhöhungen damit zu begründen, wenn gleichzeitig die Atomkraft so hoch subventioniert wird. Bei einer realen und fairen Berechnung der Strompreise, wäre Strom aus Erneuerbaren Energien bereits heute preiswerter. Wer eine sachliche Debatte fordert, muss selbst sachlich bleiben.“

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel