Home-Office-Technik in der Stadtverwaltung

Die Corona-Krise sorgt dafür, dass viele Menschen gern zu Mobilgeräten wechseln oder ihre Arbeit vielleicht auch von ihrer Privattechnik Zuhause aus erledigen würden. Dazu fragte Stadtrat und Sprecher für Digitales Toni Rotter (für die Liste „Chemnitz für alle“):

Die Corona-Krise sorgt dafür, dass viele Menschen gern zu Mobilgeräten wechseln oder ihre Arbeit vielleicht auch von ihrer Privattechnik Zuhause aus erledigen würden. Für einen datensicheren Betrieb sind dafür für viele Tätigkeiten in der Verwaltung VPN-Verbindungen oder spezialisierte Software notwendig. Für Home-Office kann es aber auch andere Gründe geben, bzw. sollte man sich im Rahmen der Modernisierung der Arbeitsbedingungen hin zu innovativeren, digitalen Arbeitsformen, darüber zumindest Gedanken machen.
Mobile Arbeitsformen wurden seit 2018 im Rahmen eines Pilotprojekts in Form von alternierender Telearbeit in der Stadtverwaltung erprobt. Mit den Erfahrungen aus dem Pilotprojekt wurde im März 2020 eine Dienstvereinbarung zur Telearbeit und zu mobiler Arbeit abgeschlossen, mit der Telearbeit schrittweise in geeigneten Bereichen der Verwaltung ausgerollt werden soll. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in Einzelfällen bei Bedarf auch mobil zu arbeiten. Im nächsten Schritt wird die Thematik in Auswertung der Erfahrungen der letzten Monate konzeptionell weiterentwickelt.

  1. Stattet die Stadtverwaltung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Anfrage mit Mobilgeräten wie Laptops aus?
    Die Arbeitsplatzausstattung sollte die Arbeitsaufgabe und damit verbundene Besonderheiten angemessen unterstützen. Die Bestellung mobiler Technik ist durch die Ämter und Einrichtungen schon seit mehr als 6 Jahren möglich und wird auch genutzt. Alle Geräte sind grundsätzlich verschlüsselt und mobil über eine VPN-Verbindung mit dem Verwaltungsnetz verbunden. Die Verbindung kann über das Mobilfunknetz, WLAN oder auch ein heimisches DSL hergestellt werden.
  2. Gibt es ersatzweise die Möglichkeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Privatgeräte dauerhaft oder zeitweise für Home-Office-Nutzung einrichten zu lassen?
    In vielen Ämtern wird mit sensiblen personenbezogenen Daten gearbeitet, deshalb wird die Nutzung privater Technik nicht gestattet.
  3. Wenn nicht, plant die Stadtverwaltung dies zeitnah, natürlich unter Berücksichtigung des Datenschutzes, zu ermöglichen?
    Nein. Private Technik kann sehr unterschiedlich konfiguriert und abgesichert sein. Das beginnt beim Internetzugang, der konkreten Technik und möglichen weiteren Nutzern im Heimnetzwerk und am gleichen Gerät, die ein unkalkulierbares Risiko für den an vielen Stellen notwendigen Umgang mit sensiblen personenbezogenen Daten darstellen.
    Der Schutz dieser Daten hat in der Verwaltung einen hohen Stellenwert, deshalb wird auf die Nutzung privater Technik generell verzichtet.
  4. Gibt es Gründe, die dagegen sprechen, beispielsweise Grundeinrichtung von Zugriff auf das E-Mail-Konto oder geteilte Netzlaufwerke über VPN zu ermöglichen?
    Prinzipiell gelten die unter 3. genannten Gründe. Im konkreten Fall würde eine VPN-Verbindung einen verschlüsselten Kanal zwischen dem PC/Notebook und dem Verwaltungsnetz herstellen. Damit bestünde die Möglichkeit, Inhalte der Mailbox und der Netzlaufwerke oder auch von Anwendungen gewollt oder ungewollt auf die lokalen Datenträger des genutzten privaten Gerätes zu übertragen. Der Sicherheitsstatus des Gerätes ist unbekannt, die Verschlüsselung wäre eine äußerst seltene Ausnahme.
    Dienstliche Geräte unterliegen im Gegensatz dazu einer ständigen Kontrolle des Sicherheitsstatus und einem regelmäßigen Patchmanagement, um die Anforderungen an den Datenschutz und die Informationssicherheit einhalten zu können.
    Freundliche Grüße
    Sven Schulze
    Bürgermeister

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