Ausländerbehörde weist Abschiebung einer Leipziger Hebamme an

2010 hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden, dass die europäischen Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet sind, das Recht der Frauen auf die freie Wahl des Geburtsortes und der Geburtsbegleitung zu garantieren. Die Zentrale Ausländerbehörde des Freistaats in Chemnitz wies in der vergangenen Woche die Abschiebung einer Hebamme aus Leipzig in den Kosovo an.

Jenny Krüner, Sprecherin der Chemnitzer BÜNDNISGRÜNEN:

„Wir haben in ganz Deutschland eine massive Verknappung an Hebammen – nicht zuletzt auf Grund der Entwicklungen um die Haftpflichtversicherungen. Eine flächendeckende Versorgung in der Schwangerschaft und im Wochenbett ist in Gefahr.

Beim derzeitigen Fachkräftemangel ist diese Maßnahme der Ausländerbehörde ein Schlag ins Gesicht werdender Eltern. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wer diesen Amtsschimmel geritten und damit die Abschiebung der jungen Hebamme herbeigeführt hat.

Ich fordere die Verwaltung auf, diesen Vorgang genaustens zu prüfen und schnellstmöglich für Aufklärung zu sorgen. Hebammen sind für die körperliche und seelische Gesundheit von Frauen und Kindern unverzichtbar.“

Pressemitteilung, 23.11.2020

Die Botschaft im Video gibt es hier: