Chemnitz muss „Schwammstadt“ werden

Die hohe Flächenversiegelung in Chemnitz führt bei Starkregen zu erhöhter Überflutungsgefahr. Die Probleme durch Hitzestress verschärfen sich daneben als Folge des Klimawandels auch in Chemnitz weiter.


Bernhard Herrmann, Wasserbauingenieur und Grünen-Stadtrat meint: „Wir müssen Ansätze der Regenwasserbewirtschaftung verfolgen. Die Schwammstadt ist Teil einer Lösung der Beseitigung von Hitze- als auch Überschwemmungsfolgen. Denn neben Starkniederschlägen sind auch lange Hitzeperioden eine zunehmende Herausforderung für unsere Stadt.
Im Moment führen der Abfluss des Niederschlagswassers und die schnelle Ableitung in Kanälen vereinzelt zu hohen Abflussmengen, die bewirtschaftet werden müssen. Ziel muss sein, dass wir diese Herausforderungen nicht als Niederschlagswasserbeseitigung sondern als urbanes Regenwassermanagement betrachten.“

Hintergrund:
Entwickelt wurde das Schwammstadt-Prinzip in Skandinavien. Kurz und knapp erläutert bedeutet das: eine Begrünung von Oberflächen (Dächern, Fassaden, Straßenzügen, Mulden) fördert die Verdunstungskühlung und wirkt der Entstehung von Hitzeinseln entgegen. Die Schaffung von vielen kleinen Speichern im Straßenraum und auf Dach- und Fassadenflächen führt zur verzögerten Ableitung eines Teils der Niederschläge. Durch diese Strategie wird das Regenwasser größtenteils in der Stadt zurückgehalten und nicht über das Kanalsystem abgeführt.
Kommunen wie Leipzig machen es vor. Mit dem Forschungsprojekt Leipziger BlauGrün ist Leipzig eine der geförderten Modellkommunen in der Initiative Ressourceneffiziente Stadtquartiere, in dessen Rahmen die Schwammstadt in einem Leipziger Stadtviertel verwirklicht wird.

Pressemitteilung vom 23.08.2021

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