Trinkwasser aus Tschechien? – Staatsregierung muss Pläne der Stadtwerke Chemnitz verhindern

eibenstockVorhaben ist ökonomischer und ökologischer Unsinn: Die Pläne der Stadtwerke Chemnitz, künftig Trinkwasser aus Tschechien beziehen zu wollen, werden am Freitag, 11. Mai, im Landtag diskutiert. In ihrem Antrag fordert die GRÜNE-Fraktion die Staatsregierung auf, sich gegen diese Pläne zu stellen und den Bau einer Fernwasserleitung aus der Republik Tschechien zu verhindern. Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion, bewertet die Pläne der Stadtwerke als "ökonomischen und ökologischen Unsinn".

"Seit 1990 ist die Fernwasserversorgung in der Region mit dem Geld der deutschen und europäischen Steuerzahler modernisiert worden. Der Bau einer neuen Leitung kostet zusätzliches Geld, schädigt die Natur und führt dazu, dass der Wasserpreis in der Region langfristig weiter steigt, weil die Kapazitäten nicht ausgelastet werden", erklärt er.

"Die Kapazitäten der Talsperren in der Region reichen aus, selbst in trockenen Zeiten, Haushalte und Gewerbe sicher mit Frischwasser zu versorgen. Es kann nicht sein, dass Steuerzahler und Verbraucher jetzt erneut zur Kasse gebeten werden", ist Lichdi empört.

Der Abgeordnete zeigt jedoch Verständnis für die Chemnitzer Forderung, Rohwasser günstiger als bisher von den Talsperren zu beziehen. "Die Staatsregierung ist verpflichtet, die Trinkwasserversorgung in der Region organisatorisch zu verbessern. Es muss aber bedacht werden, dass der Preis, den die Talsperrenverwaltung für das Rohwasser verlangt, gerade einmal 12 Prozent des Endverkaufspreises ausmacht."

Die Argumentation der Stadtwerke Chemnitz, den Wasserpreis deutlich senken zu wollen, streue den Bürgerinnen und Bürgern Sand in die Augen. "Der wahre Kostentreiber in der Region ist nicht die Talsperrenverwaltung. Der drastische Rückgang des Wasserverbrauches bei steigenden Fixkosten hat zu einer Situation geführt, in der die zahlreichen Wasserunternehmen der Region mehr statt weniger kooperieren sollten. Hier gibt es deutliche Einsparpotentiale. Das Chemnitzer Vorhaben geht genau in die falsche Richtung."

  • Grüner Antrag im Landtag "Trinkwasser in bester Qualität zu angemessenen Preisen im Regierungsbezirk Chemnitz" (Drs. 4/8441)

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