Ein Pendlernetz für Sachsen? Pro und contra

daksÖffentliches Fachgespräch der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Chemnitz in Kooperation mit DAKS e.V.

Dienstag, 18. Dezember 2007, 17 – 19 Uhr
Rathaus Chemnitz, Raum 118

Wie das Statistische Landesamt Sachsen mitteilt, steigt der Anteil der Beschäftigten, die ihre Arbeit nicht am Wohnort haben und pendeln müssen stetig an. Vor 10 Jahren lag der Anteil der Pendler bei 46 Prozent – Ende 2006 landesweit bereits bei 56 Prozent. Sehr viele Berufspendler nutzen den PKW. Chemnitz ist besonders davon betroffen. Durch Benzinpreisentwicklung und Kürzung der Pendlerpauschale wird dies für den Einzelnen immer teurer. Auch in den öffentlichen Haushalten verursacht der motorisierte Individualverkehr enorme Kosten. Anwohner der Ein- und Ausfallstraßen leiden unter hohen Belastungen durch Lärm, Feinstaub und Stickoxide.

Eine mögliche Antwort auf diese problematische Entwicklung heißt "clever pendeln"! Pendlernetze sind Vermittlungsplattformen im Internetangebot der beteiligten Kommunen, über die flexibel Fahrgemeinschaften gebildet werden können. Anders als bei herkömmlichen Mitfahrzentralen werden als Start- und Zielpunkte auch Stadtteile, Nahverkehrsschnittstellen oder Unternehmen einer Region angeboten. Berufspendler können exakt die Strecke angeben, die sie zu ihrem Arbeitsplatz oder zum nächsten Nahverkehrsangebot fahren müssen.

Die Vorteile liegen zunächst auf der Hand: Weniger Verkehr – weniger Schadstoffe, Lärm und Stau. Und alle haben etwas davon, denn die Bildung von Fahrgemeinschaften von Berufspendlern erspart den Kommune Kosten im Zusammenhang mit PKW-Verkehr und leistet ein Beitrag zur Luftreinhaltung. Ein durchschnittlicher Berufspendler hingegen kann schon in einer Zweier-Fahrgemeinschaft jährlich hunderte Euro sparen.

Doch welche Wirkung hat ein attraktives Pendlernetze auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr? Ist eine derartige Unterstützung für Pendler überhaupt öffentliche Aufgabe? Wird dadurch der PKWVerkehr gegenüber den Verkehrsarten des Umweltverbundes gestärkt? Diese und weiter Fragen wollen wir mit fachkompetenten Gesprächspartner diskutieren.

Als Gesprächspartner im Podium stehen zur Verfügung:

  • Tobias Kipp
    viaconcept – Mobilitätsmanagement und integrierte Verkehrsplanung

  • Dirk Bräuer
    Leiter Verkehrsplanung im Tiefbauamt Chemnitz

Ablauf:

  • 17.00: Begrüßung

  • 17.10: Einführungsvortrag von Tobias Kipp: Funktionen und Erfahrung mit Pendlernetzen am Beispiel „Pendlernetz Deutschland“ Kostenaufwand und volkswirtschaftlicher Nutzen – Beitrag zur Verkehrsentlastung

  • 17.45: Diskussion: Pendlernetze – Konkurrenz oder Ergänzung zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr? Ein Pendlernetz für Sachsen – eine öffentliche Aufgabe?

  • 19.00: Ende

Einladung und Anmeldeformular hier herunterladen

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