Zum Bienensterben in Flöha

bienenLichdi: Schadstoffwolken bei Bränden von Recycling- und Abfallbehandlungsanlagen doch nicht unbedenklich für Mensch und Umwelt?
"Die russschwarzen Wolken, die nach den Bränden in den großen Recycling- und Abfallbehandlungsanlagen Chemnitz, Reichenbach, Dresden und Leipzig entstanden sind, sind offenbar nicht so unbedenklich für Mensch und Umwelt, wie die Staatsregierung im Landtag erklärt hat",

reagiert Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf die Meldung zum Sterben der Bienenvölker in Flöha und dem Zschopautal.

In Kleinen Anfragen an die Staatsregierung will Lichdi jetzt wissen, ob die Schadstoffwolke aus Chemnitz die betroffenen Gebiete tatsächlich erreicht hat, welche Schadstoffe bei dem Brand in der Chemnitzer Recyclinganlage entstanden sind.

"Bienen sind exzellente Bioindikatoren, weil sie schnell auf Luftschadstoffe reagieren. Ich fordere deshalb, dass die Staatsregierung auch die ehemaligen Brandorte der Recycling- und Abfallbehandlungsanlagen auf ähnliche Phänomene wie das 'Bienensterben von Flöha' untersuchen lässt. Wenn die Wolken doch gefährliche Schadstoffe enthielten, müssen neue Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei derartigen Bränden abgeleitet werden."

"Wir kritisieren seit langem, dass die die Analysetechnik der Feuerwehr, die bei Großbränden zum Einsatz kommt, nicht ausreichend ist und einige krebserregende Stoffe ausklammert", so Lichdi.

Hintergrund:

  • Grüner Antrag "Häufige Brände in Abfallbehandlungs- und Recyclinganlagen in Sachsen" Drs. 4/10182

  • Kleine Anfragen Bienensterben I und Bienensterben II

  • Informationen zu den Bränden in Recycling- und Abfallbehandlungsanlagen in Sachsen finden Sie in unseren Kleinen Anfragen Drs. 4/9504 und Drs. 4/9505

  • Bienen sind ideale Bioindikatoren. Sie reagieren sensibel auf Luftschadstoffe wie auch auf elektromagnetische Strahlungen. Der Flughafen in Stuttgart nutzt seit einigen Jahren Bienenvölker zur Untersetzung der amtlichen Messergebnisse für die Luftqualität.

  • Das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf wies 1997 nach, dass Drohnen ein sehr sensibler Bioindikator für Platin und Benzo(a)pyren sind. Die Studie wurde durch das Landesumweltamt Brandenburg gefördert.

  • Informationen zu Benzo(a)pyren

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