Mobilitätsticket: GRÜNE wollen die Mobilität auch für Menschen mit niedrigem Einkommen fördern

MobilitätsticketDresden: Nach ihrem Werkstattgespräch zur Einführung eines Mobilitätstickets ist die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN überzeugt, dass ihr Vorschlag für die Einführung eines Mobilitätstickets in Sachsen mittelfristig umgesetzt werden wird.

"Die Staatsregierung sollte das Brandenburger Modell gründlich auswerten und pragmatische Lösungen für die Einführung eines Mobilitätstickets in Sachsen suchen", so Johannes Lichdi, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. "Mit diesem Ticket würden wir die Mobilität auch für Menschen mit niedrigem Einkommen fördern sowie die Nutzung des öffentlichen Verkehrs stärken, was angesichts der Problemstellungen aus Bevölkerungsentwicklung und Klimawandel wichtige Anliegen sind."

Horst Stammler (Bereichsleiter Tarif und Marketing Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)) stellte die Erfahrungen mit dem ersten landesweit eingeführten Mobilitätsticket (Monatskarte) in Brandenburg vor. Für ihn ist das Projekt ein Erfolg, auch wenn die Nutzerzahlen – insb. im ländlichen Raum – noch steigen müssten.

Silvana Birkigt (Deutscher Gewerkschaftsbund, Bezirk Sachsen) forderte, dass neben Hartz-IV-Beziehern auch Menschen aus dem Niedriglohnsektor einen Anspruch auf das Mobilitätsticket haben sollten. Zudem regte sie auch ermäßigte Einzelfahrscheine für die Berechtigten an.

Dirk Benofsky (Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON)) stellte das Ticket 'P60' vor, das schon heute ein attraktives Preisangebot für Senioren in Ostsachsen ist.

"Ich hoffe, dass Verkehrs-, Umwelt- und Sozialverbände sich weiter gemeinsam für ein Mobilitätsticket in Sachsen einsetzen und Verkehrsverbünde und Politik von dem Konzept überzeugen können", so der Landtagsabgeordnete Lichdi.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt sich für ein Mobilitätsticket für die ca. 600.000 Menschen ein, die in Sachsen Hartz IV, Grundsicherung im Alter oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, um deren Mobilität zu sichern. Ein entsprechender Antrag der Fraktion wurde in den Haushaltsverhandlungen von CDU- und SPD-Fraktion abgelehnt.

Die GRÜNE-Fraktion hatte vorgeschlagen, den Landesanteil von ca. 45 Mio. Euro über eine Braunkohlenabgabe zu finanzieren.

Mehr Informationen: www.sachsentakt21.de/mobilitaetsticket.html

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