AG Stadtentwicklung und Mobilität berät zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans

Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für Chemnitz  war Gegenstand des Treffens der AG Stadtentwicklung des Stadtverbands der GRÜNEN am 18.02.  Dabei waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Verlängerung des Tagestakts im Nahverkehr  bis 20 Uhr die wichtigste Forderung der Grünen sein muss, um die Attraktivität des ÖPNV in Chemnitz zu steigern.

Ein neuer Nahverkehrsplan bietet aber auch Chancen, Linienführungen zu überarbeiten und über Erweiterungen des Bus- und Straßenbahnnetzes nachzudenken. Die AG sieht dabei die bessere Anbindung des Kaßbergs und des Campus Reichenhain an den Bahnhof über veränderte Linienführungen der Linien 31 und 51 als weitere wichtige Forderung. Eine neue Ringbuslinie kann ebenfalls sinnvoll sein, um die dicht besiedelten innenstadtnahen Quartiere auf direktem Wege untereinander und mit dem Campus Reichenhain zu verbinden.

Diskutiert wurde auch eine mögliche Erweiterung des Straßenbahnnetzes. Die AG sieht große Chancen durch ein erhebliches Fahrgastpotential im Westen und im Norden der Stadt. So könnten neue Linien anknüpfend an historische Linienführungen wieder den Kaßberg erschließen. Dringend nötig ist auch eine Erschließung der Leipziger Straße bis zum Krankenhaus sowie der Frankenberger Straße mit den angrenzenden Wohngebieten Schloßchemnitz und Hilbersdorf.  Mit der geplanten Trasse auf der Reichenhainer Straße könnte man dadurch neue Durchmesserlinien Kaßberg – Hilbersdorf und Schloßchemnitz – Campus Reichenhain schaffen.

Neben dem Nahverkehrsplan wurde auch das Bauvorhaben der Bahn auf dem Gleisbogen mit dem geplanten Abriss des Chemnitztalviadukts und Ersatz durch einen Neubau diskutiert. Es wurde klar herausgearbeitet, dass die Belastung der Stahlbrücke nicht von der Fahrgeschwindigkeit abhängt und die geplanten Streckengeschwindigkeiten damit nicht gegen den Erhalt der stadtbildprägenden Stahlkonstruktion sprechen.  Aus Sicht der AG müssen seitens der Bahn endlich mal alle Fakten auf den Tisch. Um mögliche Lösungen abwägen zu können , müssen Gutachten und Kostenschätzunge für Erhalt und Neubau offen gelegt werden. Um den Viadukt zu erhalten, gilt es, nach kreativen Lösungen zu suchen. Vielleicht können Kulturfördermittel des Landes helfen, das Denkmal der Industriekultur zu erhalten? Immerhin gilt die Brücke unter Denkmalschützern als zweit bedeutendstes Stahlbauwerkt in Sachsen (nach dem Blauen Wunder).

Die AG Stadtentwicklung und Mobilität des Grünen Stadtverbands freut sich über neue Mitstreiter, egal ob Parteimitglied oder Sympathisant . Auskünfte zur AG und zu den angesprochenen Themen erteilt Jörg Schuster. Vielleicht sehen wir uns ja beim nächsten Treffen am 1. April um 19 Uhr im Esperanto.

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