Unsere Position zur Stärkung des Radverkehrs – Wahlprüfsteine des ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat im Vorfeld der Kommunalwahl 5 Fragen an alle politischen Parteien geschickt. Hier sind die Antworten der Chemnitzer GRÜNEN:

  1. Was hat sich aus Sicht Ihrer Partei seit 2009 beim Radverkehr in unserer Stadt Positives und Negatives getan?
    2013 wurde das Radverkehrskonzept im Stadtrat – mit großer Mehrheit – verabschiedet. Dieses ist durch Initiative der GRÜNEN entstanden. Deutlich mehr RadfahrerInnen sind in Chemnitz sichtbar. Über 80 neue Abstellanlagen für Fahrräder wurden in der Innenstadt geschaffen. Leider sind viele Verkehrsführungen in der Stadt noch immer unlogisch. Mit der Zunahme des Radverkehrs häufen sich Konflikte mit dem motorisierten Verkehr. Unverständlich ist für uns, dass bei wichtigen Neubauvorhaben noch immer inakzeptable Radverkehrsführungen entstehen (Brückenneubau am Dresdner Platz).
  2. Auf welchen Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen will Ihre Partei den Radverkehrsanteil 2020 bringen?
    Wir sehen das Potential, den Radverkehrsanteil auf 20% zu steigern, d.h. gegenüber den Zahlen von 2008 mehr als zu verdreifachen. Das wird aber nur möglich sein, wenn der Radverkehr deutlich stärker als bisher gefördert wird. Unsere künftige Fraktion wird sich dafür stark machen.
  3. Welche Maßnahmen wollen Sie in den nächsten fünf Jahren im Bereich des Radverkehrs konkret angehen/umsetzen?
    Ende des Radwegs im Chemnitztal

    Ende des Radwegs im Chemnitztal


    Aus unserer Sicht stehen im Radverkehrskonzept viele richtige Maßnahmen, welche aber finanziell untersetzt werden müssen. Perspektivisch sollte es einen “Radverkehrsbeauftragen” geben, welcher sich nur um die Belange des Radverkehrs kümmert. Mit der AG Rad wurde ein sinnvolles Gremium mit aktiven BürgerInnen ins Leben gerufen, welches nun gestärkt werden muss. Schwerpunkte sehen wir in den nächsten Jahren vor allem in der verbesserten Erschließung der Innenstadt für den nicht motorisierten Verkehr. Dafür sind attraktive und sichere Verbindungen mit den innenstadtnahen Stadtteilen zu schaffen.
    Wir sehen den Radverkehr dabei nicht isoliert sondern drängen auf Lösungen, die den Umweltverbund aus Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV in den Mittelpunkt der Verkehrsplanung stellen. Ein Nahmobilitätskonzept ist für uns deshalb der nächste wichtige Schritt.

  4. Sollten aus Sicht Ihrer Partei alle Einbahnstraßen in Chemnitz für RadfahrerInnen auch in der Gegenrichtung geöffnet werden?
    Wir sind perspektivisch für die Öffnung aller Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr. Um in der Umstellungsphase die Gefahr von Unfällen zu minimieren, sollte eine entsprechende Beschilderung und Aufklärungsarbeit nicht fehlen.
  5. Welche Summe will Ihre Partei pro Jahr in den Haushalten 2015-2019für den Radverkehr veranschlagen/beantragen?
    Wir wollen den Anteil am Verkehrshaushalt für den Radverkehr erhöhen. Um wenigstens die dringlichsten Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept zügig umzusetzen, sind ab 2015 mindestens 1 Million Euro (aktuell ca. 600.000) nötig. Wir wollen auch prüfen, ob perspektivisch eine Verteilung der Gelder für Bau- und Sanierungsmaßnahmen an Verkehrswegen im Verhältnis zum Modal Split machbar und sinnvoll ist.

Wie die anderen Parteien  geantwortet haben, kann man auf der Seite des ADFC nachlesen.

 

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