FÜR EINE SCHULE, DIE OHNE ROTSTIFT AUSKOMMT

Was steckt hinter den Plakaten? Welche Vorstellungen sind in den verschienden Themenbereichen vorhanden.
In einer losen Folge wollen wir unsere Plakate und Inhalte kurz vorstellen.

Heute: Bildung

Wir GRÜNE in Sachsen wollen gute Bildung von Anfang an für alle ermöglichen, unabhängig von Alter und Herkunft. Dazu gehören eine bessere frühkindliche Bildung in kleineren Kita-Gruppen mit gut ausgebildeten ErzieherInnen, weniger Stundenausfall, eine selbstständige, wohnortnahe Schule und eine solide Grundfinanzierung sächsischer Hochschulen. GRÜNE Bildungspolitik steht für eine neue Kultur des Lernens, die Chancengerechtigkeit und Leistung verbindet.

Zum wiederholten Mal wurde das sächsische Bildungssystem von Arbeitgeberverbänden im „Bildungsmonitor 2014“ zum leistungsstärksten in Deutschland gekürt. Wenn Kultusministerin Kurth sich mit dieser Auszeichnung rühmt, schmückt sie sich jedoch mit fremden Federn. Es sind doch Sachsens ErzieherInnen und LehrerInnen, die mit ihrem täglichen Einsatz Personalengpässe in Kitas und Schulen kompensieren. Auf diesem vermeintlichen Erfolg wollen wir uns nicht ausruhen, volle Klassenzimmer, Unterichtsausfall und die Tatsache, dass jede(r) Zehnte  in Sachsen die Schule ohne einen Abschluss verlässt, nehmen wir nicht hin. Sachsens GRÜNE wollen dem Bildungswesen Priorität einräumen.

 

Lehermangel stoppen

Die Staatsregierung hat es versäumt, dem sich zuspitzenden Lehrermangel an Sachsens Schulen entgegen zu wirken und scheut sich noch immer, klare Prioritäten im Bildungsbereich zu setzen. Bis 2030 werden mehr als 80 Prozent der jetzt tätigen Lehrkräfte aus dem Schuldienst ausscheiden, gleichzeitig verzeichnen wir einen Anstieg der Schülerzahlen. Unterrichtsausfall, Zusammenlegung von Klassen, eine steigende Zahl von Abordnungen und die „Verlosung“ von Fremdsprachenunterricht sind in den meisten sächsischen Schulen bereits jetzt Realität. LehrerInnen leiden zunehmend unter Überlastung.

Investitionen in Bildung verstehen wir als Zukunftsinvestitionen, die die Basis für soziale Teilhabe und Wachstum bilden. Deshalb wollen wir 10.000 neue, gut qualifizierte LehrerInnen, anstelle von Assistenz- und Aushilfskräften, bis 2020 einstellen. Da der an den Hochschulen vorhandene Lehrernachwuchs nicht ausreichen wird, um die Lücken zu füllen, brauchen wir eine Reform der Lehramtsausbildung, attraktivere Arbeitsbedingungen sowie eine faire, von der Schulart unabhängige Bezahlng für Lehrkräfte sowie ein funktionierendes Seiteneinstiegsprogramm.

 

Selbstständige Schule

Klassische Unterrichtsformen und eine strenge Lehrplanbindung werden der zunehmend heterogenen Schülerschaft sowie der rasanten Entwicklung der Medien- und Wissensgesellschaft nicht immer gerecht. Weil wir glauben, dass die Akteure vor Ort am besten Wissen, was sie für eine gute Schule und für gute Bildung brauchen, setzen wir uns dafür ein, dass die einzelne Schule mehr Gestaltungsfreiheit bei der Unterrichts- und Schulorganisation erhält und die Staatsregierung lediglich den Rahmen setzt sowie für eine faire Finanzierung sorgt. Deshalb wollen wir schrittweise die Finanzierung der Schulen auf Budgets umstellen, die die spezifischen sozialen und pädagogischen Voraussetzungen der einzelnen Schulen berücksichtigen.

Viele Schulen in freier Trägerschaft zeigen, dass größere organisatorische und pädagogische Freiheiten zu besseren Leistungen und größerer Zufriedenheit von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern führen. Um die institutionelle Garantie zur Errichtung und zum Betrieb freier Schulen zu gewährleisten, bedarf es einer angemessenen finanziellen Förderung. Wir wollen das Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft zügig grundlegend überarbeite.

 

Eine für alle!

Wir GRÜNE setzen uns für ein längeres gemeinsames Lernen in Gemeinschaftsschulen ein. Hier sollen Kinder von der Einschulung bis zum Schulabschluss  individuelle gefördert werden und alle Abschlüsse erreichen können. Um den unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten gerecht zu werden, soll das Abitur an einer Gemeinschaftsschule in 12 oder 13 Jahren absolviert werden können. Gemeinschaftsschulen ermöglichen mehr Bildungsgerechtigkeit, weil Kinder unabhängig von iherer Herkunft und ihrem Elternhaus gleiche Chancen sowie eine individuelle Förderung erhalten.  Gleichzeitig tragen sie dazu bei, wohnortnaher Schulen zu erhalten.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN streben ein vollständig inklusives Schulsystem an und wollen zügig die Voraussetzungen hierfür schaffen. Wir wollen den Rechtsanspruch eines jeden Kindes auf den Besuch einer Regelschule gewährleisten. Lerndifferenzierter Unterricht soll rechtlich ermöglicht werden, mit ausreichend SchulassistentInnen und sonderpädagogischen Lehrkräften und Barrierefreiheit in Schulgebäuden sollen die Rahmenbedingungen für den Besuch einer Regelschule deutlich verbessert werden.

 

Weitere Infos finden Sie hier.

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