GRÜNE zum Hochwasserschutz in Chemnitz: Mauern, Dämme und Rückhaltebecken allein nicht ausreichend

Der Hochwasserschutz in Chemnitz bleibt trotz großer Investitionen unvollständig. Die Bürgerinitiative Hochwasserschutz Würschnitztal hat mit Unterstützung von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig die Chemnitzer Kandidatinnen und Kandidaten zur Landtagswahl um Hilfe gebeten (FP berichtete am 22.08.). Viele Fluss-Anwohner seien noch immer gefährdet.

Volkmar Zschocke, Chemnitzer Kandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht in seiner Antwort die Ursache in der einseitigen Ausrichtung auf technischen Hochwasserschutz: „Mauern, Dämme und Rückhaltebecken an der Chemnitz und deren Zuflüssen werden nicht ausreichen. Der Klimawandel zwingt uns zu nachhaltigen Konzeptionen. Vor allem muss der ungebremst hohe Flächenverbrauch in der Region und in den Hochwasserentstehungsgebieten südlich der Stadt gestoppt werden. Durch zunehmende und großräumige Verdichtung der Böden leidet aber auch die natürliche Wasserspeicherfähigkeit der Landwirtschaftsflächen. Hier helfen andere Bearbeitungsverfahren, aber auch Hecken oder Gehölzinseln. Notwendig ist, den natürlichen Zustand von Quellgebieten wiederherzustellen und Entwässerungsgräben in Wald, Feld und Wiesen wieder zu schließen. Die Landwirte und Waldbesitzer benötigen dabei Unterstützung. Mehr Wald in und um Chemnitz kann mehr Wasser speichern und damit Überschwemmungen verhindern.“

Zschocke sieht die Notwendigkeit für Zusammenarbeit über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel: Weg von Maßnahmen nur am Fluss hin zu einem Hochwasserschutz auf der gesamten Fläche. Chemnitz muss hier mit dem Erzgebirgskreis zusammenarbeiten, um die Flussanlieger nachhaltig zu schützen.

 

 

Schreiben Bürgerinitiative und Antwort Volkmar Zschocke

Kleine Anfrage „Finanzielle Ausgaben und Stand der realisierten Deichrückverlegungen 2002-2014 – Vorbeugender Hochwasserschutz in Sachsen (Drs. 5/14565)

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