Berlinfahrt mit und ohne Migrationshintergrund

Ein Teilnehmer berichtet: Am 18. und 19.Juni weilte auf Einladung unseres sächsischen grünen Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn eine bunte Mischung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im politischen Berlin.

Die wieder bestens von Steffi Zaumseil organisierte Fahrt war speziell für Engagierte in der Flüchtlingsproblematik und bereits anerkannte Flüchtlinge gedacht und führte die Teilnehmer unter anderem in den Reichstag, das Auswärtige Amt und per Schiff und Bus an viele Brennpunkte der pulsierenden Hauptstadt.

In einem Abgeordnetengespräch mit Stephan Kühn und im Auswärtigen Amt war Gelegenheit, Fragen zu den vielfältigen Problemen vor allem bei der Integration von Flüchtlingen zu stellen.

Wie zu erwarten, wurden nicht alle zum Teil sehr spezifischen Fragen zur Zufriedenheit geklärt, aber für alle Beteiligten waren es zwei sehr spannende und ereignisreiche Tage. Nicht zu vergessen, es war eine tolle Gelegenheit interessante Menschen kennen zu lernen und Netzwerke im Interesse einer besseren Integration von Flüchtlingen in Chemnitz zu knüpfen.Kühn Stephan Berlin mit Migranten


Hier der ausführliche Bericht von Lejla Angiseva, Verena Rösner, Gregor Freytag:

Bildungsreise nach Berlin, 18. – 19. Juni 2015

Am 18.06 und 19.06.2015 fand eine Bildungsreise für politisch Interessierte auf Anregung des Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn, B90/ Die Grünen, aus Chemnitz/Freiberg in Berlin statt.

Insgesamt 44 Mitglieder aus 12 verschiedenen Nationen nahmen an der Reise teil.

Am Donnerstag, 18.06.2015, begann unser Programm in Berlin mit einer an politischen Punkten orientierten Stadtrundfahrt. Im eigenen Reisebus wurden wir von einem Stadtführer der Sightseeing-Point Agentur begleitet und über einige Sehenswürdigkeiten Berlins ( u.a. die Berliner Mauer, das Brandenburger Tor, verschiedene Botschaftsgebäude) informiert, wobei selbst gebürtige Berliner neue Details über ihre Stadt erfahren konnten.

Im Anschluss wurden wir zum Reichstagsgebäude gebracht, wo uns der Besuch einer Plenarsitzung ermöglicht wurde. Von einer Besuchertribüne aus konnten wir den Vorträgen und Diskussionen zum Thema „Armuts- und Reichtumsberichterstattung“ (TOP 10) lauschen. Vertreter der LINKEN, CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/die Grünen nahmen dabei Stellung zur aktuellen Situation in Deutschland und Maßnahmen zur gerechteren Vermögensverteilung. Zum nächsten Thema „Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika“ (TOP 11) kam zuerst der aktuelle Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller zu Wort. Zeitlich bedingt – Besucher des deutschen Bundestags dürfen die Debatten im Plenarsaal für etwa eine Stunde verfolgen – mussten wir den Plenarsaal dann wieder verlassen.

Die Besichtigungszeit der Kuppel des Reichtagsgebäudes ist dafür unbegrenzt und hat uns einen beeindruckenden Ausblick über die Berliner Innenstadt geboten.

Der erste Tag in Berlin endete mit einer Rundfahrt auf dem Spreekanal mit einem Schiff der Reederei Eddyline.

Stephan Kühn, fotografiert von Leyla

Stephan Kühn, fotografiert von Leyla

Freitag, unser zweiter und letzter Tag in Berlin, begann früh mit einer Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn, der uns diese Reise ermöglicht hatte. Hier hatte die Gruppe Gelegenheit, Fragen zu stellen und Informationen auszutauschen. Dabei wurden asyl- und flüchtlingspolitische Fragen gestellt, u.a. zum Zugang zum Arbeits- und Aasbildungsmarkt für Asylbewerber, die Dauer der Asylverfahren, Schwierigkeiten bei Kontoeröffnungen und Sprachproblemen bei der theoretischen Prüfung für den Führerschein. Im Anschluss fand ein Fototermin unserer gesamten Gruppe mit Stephan Kühn statt.

Im Anschluss daran ging es für uns weiter zum Panorama „Die Mauer/The Wall“ von Yadegar Asisi am am Checkpoint Charlie. Hier bekamen wir einen Eindruck des Alltags mit der Mauer in Berlin an einem fiktiven Herbsttag in den 1980er Jahren. Durch die originalgetreue Größe des abgebildeten Geschehens und die O-Töne (u.a. Ulbrichts „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“) wirkte die Situation erschreckend realistisch und wir konnten die alltägliche Szene aus dem Blickwinkel eines West-Berliners nachempfinden.

Gruppe im Gesprächsraum

Abschließend hat die Gruppe an einem Informationsgespräch im Auswärtigen Amt teilgenommen.

Dabei hat uns Herr Dr. Niels von Redecker in einem Kurzfilm die verschiedenen Arbeitsbereiche des Auswärtigen Amtes vorgestellt. Im Anschluss hatten wir ca. 90 Minuten Zeit, um Herrn Dr. Niels von Redecker Fragen zu stellen.

Bei diesem Austausch standen das Thema Familienzusammenführung bei Flüchtlingen, die Terminvergabe für die Visumanträge für Flüchtlinge und die Kosten dafür sowie die aktuelle politische Situation in der Ukraine und der Umgang mit Russland im Vordergrund.

 

 

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