Der NSU und die Hinterbliebenen: Theatergruppe konfrontiert Chemnitz

Am 23. Mai 2019, ab 18.30 Uhr, laden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ins Weltecho Café zur Aufführung der „NSU-MONOLOGE – Der Kampf der Hinterbliebenen um die Wahrheit“ der Berliner Bühne für Menschenrechte ein.

NSU-MONOLOGE geben Zuschauern empathischen Einblick in die Opfer der rechten Terrorzelle – GRÜNE laden die Bühne für Menschenrechte nach Chemnitz ein, unweit von Beate Zschäpes Aufenthaltsort – Szenische Lesung und Podium werden kostenfrei angeboten.

Anlass ist die Überführung der Rechtsterroristin Beate Zschäpe in eine Chemnitzer JVA und die kürzlichen Ereignisse rund um die rechtsextreme Hooligan-Größe Thomas Haller, dessen Name ebenso im Bezug zu den NSU-Ermittlungen steht.

Die NSU-MONOLOGE erzählen von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des NSU — von Elif Kubaşık, Adile Şimşek und İsmail Yozgat. Als am 11. Juli 2018 nach 438 Prozesstagen das Urteil gegen vier Mitglieder des NSU gesprochen wurde, resümierte Frau Ayşe Yozgat, die Mutter von Halit Yozgat, der am 6. April 2006 in Kassel erschossen wurde: „Sie haben wie Bienen gearbeitet, aber keinen Honig produziert“.

Die Bundesanwaltschaft und das Gericht haben sich geweigert, das Netzwerk des NSU aufzudecken und die Unterstützung des NSU durch die bundesdeutsche Neonaziszene sowie die Rolle der Verfassungsschutzämter aufzuklären. Es kann kein Schlussstrich unter die Geschichte des NSU gezogen werden, denn der Fall des NSU wirft Fragen zur Verstrickung von staatlichen Organen und rassistischen Organisationen auf.

„In Chemnitz sitzt nun die NSU-Hauptverantwortliche Beate Zschäpe ihre Gefängnisstrafe ab und genießt quasi Heimaturlaub. Rechtsstaatlich können wir dies nur akzeptieren, menschlich ist die Entscheidung Frau Zschäpe wieder Nahe an ihre Gesinnungsgenossen heran zu bringen schwer zu ertragen“, erklärt dazu die GRÜNE Kommunalwahlkandidatin Kathleen Kuhfuß (Wahlkreis 4). Kandidat Robert Kempe (Wahlkreis 5) ergänzt: „Das Gedenken an Thomas Haller, einem vermutlichen Unterstützer des NSU, im CFC-Stadion zeigte, wie inkonsequent rechte Strukturen bekämpft werden. Dies ist Anlass genug, um unsere Stadt mit der rechtsextremen Terrorzelle und ihren Opfern erneut und immer wieder zu konfrontieren.“

Beginn der der szenischen Lesung mit Live-Musik ist 18:30 Uhr. Es werden Übertitel in Englisch und Türkisch angeboten. Im Anschluss findet ein Podium mit lokalen und überregionalen Akteur*innen statt. Thema ist die anstehende Kommunalwahl sein im Kontext der Möglichkeiten, die Stadträt*innen in Bezug auf Entnazifizierung haben. Die Teilnehmer*innen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Zum Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=5wANSSDgAJs&feature=youtu.be

Bei Fragen erreichen Sie Marcus Lehmann per E-Mail unter marcus.lehmann@archiv.gruene-chemnitz.de

Bildmaterial senden wir Ihnen gerne zur kostenfreien Verwendung im
Rahmen der Berichterstattung zu.


PRESSESTIMMEN

RBB Kulturradio
„Zutiefst persönlich und hoch politisch. (…) beleuchten auf neue
Weise ein aktuelles Kapitel deutscher Geschichte.“

Berliner Morgenpost
„Einfühlung und Distanz zugleich. Ein starkes Stück Theater.“

Nachtkritik.de
„Einfühlung als Waffe. Es kriecht einem unter die Haut. Empathischer
Sog.“

Pressemitteilung: 04.04.2019

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