PM: Vorsicht, Vernunft und Solidarität: Corona fordert uns als Gesellschaft erneut heraus

Die Drastik der Infektionslage in Sachsen und auch ganz besonders in Chemnitz ist kaum in Worte zu fassen. Die Entwicklung ist erschreckend und beängstigend. Die Marke der über 1100 Neuinfektionen innerhalb einer Woche wurde durchbrochen, die Todesfälle werden mehr. Die Dramatik zeigt sich besonders deutlich an den täglich neuen Einweisungen in die Chemnitzer Krankenhäuser und den Einschränkungen im dortigen Versorgungsbetrieb.

Karola Köpferl, Sprecherin des Kreisverbandes von Bündnis90/ Die Grünen sagt dazu: „Die aktuelle Lage ist eine Katastrophe. Mein Mitgefühl gilt allen erkrankten Personen und ihren Angehörigen, allen Trauernden und allen Einsamen in Quarantäne. Nicht vergessen dürfen wir aber auch die Personen, die erneut um ihren Job und ihre finanzielle Situation bangen müssen. Mein Respekt gilt allen Pfleger:innen und Mediziner:innen, die im Krankenhaus weit über der Überlastungsgrenze arbeiten.

Für all diese Menschen und für uns als Stadtgesellschaft ist es kurzfristig immens wichtig, dass wir alle alles uns mögliche dazu beitragen, dass die vierte Welle gebrochen wird. Dazu gehört, dass wir uns alle vernünftig und kompromisslos an die geltenden Vorschriften halten. Lange Schlangen trotz Regen und Kälte, zeigen eine zunehmende Impfbereitschaft. Auch die Auffrischungsimpfung ist für ältere und vor erkrankte Menschen sehr wichtig.

Ich freue mich, dass Unternehmen und beispielsweise Kirchgemeinden, Impfaktionen starten. Es ist aber zwingende notwendig, die Test- und Impfmöglichkeiten in Chemnitz auszubauen und für ausreichende Impfstofflieferungen zu sorgen.“

Sprecherin Coretta Storz ergänzt: „Absolut inakzeptabel ist in der aktuellen Situation das Nichteinhalten von Versammlungsverboten für größere Kundgebungen (auch wenn sie als unangemeldete Spaziergänge getarnt sind), das Verbreiten von gesellschaftsspaltenden Fehlinformationen und das bodenlose Vergleichen von aktuellen Regeln mit dem Nationalsozialismus und anderen Diktaturen. Dafür fehlt mir jedes Verständnis.

Ich erwarte von der Stadtverwaltung, dass nicht angemeldete Versammlungen, bei denen zudem die Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten werden, konsequent unterbunden werden. Demokratische Vertreter:innen können angesichts der akuten Lage nur sehr eingeschränkt dieser Bewegung eine Stimme der Vernunft entgegensetzen, da Sicherheit und Infektionsschutz auf Gegenkundgebungen schwer zu gewährleisten sind.

Es sei aber ganz deutlich gesagt: Nur weil Querdenker:innen unverantwortlich viele und laut sind, sind sie weder die Mehrheit noch sind sie unwidersprochen.“

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