Wie bekommen wir die europäischen Nachtzüge bis nach Chemnitz? Eine schwierige Frage, die an gestrigen Montagabend neue Impulse bekommen hat.
Ein vielfältiges Podium mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierte mit dem Publikum im Umweltzentrum. Neben den anschaulichen Schilderungen eigener Erfahrungen der Reisen per Nachtzug, wurde schnell klar, dass nicht nur Chemnitz auf die Anbindung wartet. Es liegen noch große Baustellen vor uns hin zu einem flächendeckenden europäischen Nachtzugnetz.
Die bündnisgrüne Europaabgeordnete Anna Deparnay-Grunenberg erklärte, dass im Europaparlament oft noch entscheidende Mehrheiten fehlen um mit mutiger Entschlossenheit die Herausforderungen anzugehen.
Dabei sind 5 zentrale Ansatzpunkte für die Verbesserung des europäischen Nachtzugsverkehrs ihrer Meinung nach besonders wichtig:
1) Fairer Wettbewerb
2) Harmonisierung der Bahnsysteme und somit des technischen Flickenteppichs
3) Ausreichende Schlafwagen
4) Sichere Finanzierung
5) Fahrgastrechte schützen
Veronika Haunold als Vertreterin der österreichischen Bahn – ÖBB – unterstrich, dass für sie der Schienenverkehr ein Element der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge ist und daher zu organisieren sei „auch wenn man mit Nachtzügen nicht reich wird.“
Mathias Korda, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH – VMS unterstrich, dass auch im Chemnitzer Hauptbahnhof weiterhin Zugtickets nach ganz Europa gekauft werden können. Habt ihr das gewusst? Wer sein Ticket am Automat nicht findet, wird am Schalter weiterhin bedient. „Die schwierigen Fälle landen alle bei uns. Doch wir finden Lösungen.“
Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN betonte als Abschluss, dass „es von allen Seiten, sei es mit der Stimme bei der Wahl oder durch Mitgliedschaft in Vereinen wie PRO BAHN, mehr Sichtbarkeit für das Anliegen des Zugverkehrs braucht“. Nur die klare Positionierung für den Zugverkehr und der ausreichender Druck auf die Entscheidungsträger:innen, schafft die gemeinschaftlich die Mobilitätswende.
Auch nach dem Podium wurde noch bis nach 22 Uhr vor Ort im Umweltzentrum weiter beraten und bei einem Glas Wein weiter über ein Chemnitz mit ausgebauter Bahnanbindung sinniert.
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